Sonntag, 7. August 2011

Anne Fortier: Julia

»Hol der Henker eure beiden Häuser!«


Hallo ihr kleinen Schokoplätzchen,

Heute offenbare ich euch ein Geheimnis: Schminken ist nämlich nicht mein einziges Hobby. Ich lese nämlich auch sehr gerne und verschlinge gute Bücher in meiner Freizeit wie Brötchen zum Frühstück.
Da ich im Urlaub reichlich Zeit hatte, habe ich mir auch 3 Bücher schmecken lassen, die ich euch gerne vorstellen würde. Um sie euch zu empfehlen, euch vor ihnen zu warnen oder vielleicht auch beides gleichzeitig.

Fangen wir mit dem ersten Roman an, welchen ich bereits daheim angefangen habe. Ich müsste mich schämen, er stand nämlich seit über 1 Jahr bei mir im Bücherregal, ohne dass er mich gereizt hat. Aber bevor ich mir neue Bücher kaufe, lese ich doch lieber die, die ich besitze.
Anmerkung: Dieses Buch habe ich geschenkt bekommen! Sonst hätte ich es mir höchstwahrscheinlich nicht selbst gekauft.

 
Details
Autorin: Anne Fortier
Titel: Julia
Originaltitel: „Juliet“
Verlag: Krüger
Gebundene Ausgabe: 637 Seiten
Preis: 19,99€

Inhalt
Nach dem Tod ihrer Tante erhält die 26-jährige Julia Jacobs kein Geld als Nachlass, sondern einen Brief, der sie auf eine Schatzsuche nach Siena und somit in die Vergangenheit schickt. Dort erfährt sie, womit sich ihre verstorbenen Eltern befasst haben: Die Erstfassung von Shakespeares „Romeo und Julia“ spielte sich nämlich genau dort, zwischen den verfeindeten Häusern der Tolomeis und Salimbenis, ab, auf denen bis heute ein alter Fluch liegt. Ein merkwürdiger Zufall? Denn Julias wahrer Name lautet Giulietta Tolomei. Doch während Julia der Wahrheit auf den Grund gehen möchte, wird sie von einem Unbekannten verfolgt.

Parallel zu Julias Suche verläuft die Geschichte von Giulietta Tolomei und Romeo Marescotti aus dem Jahre 1340. Hierbei handelt es sich um eine veränderte Fassung der bekannten Version, selbstverständlich mit demselben tragischen Ende.

Fazit
Die Geschichte aus dem 14. Jahrhundert ist nett geschrieben und interessant, obwohl das Ende bekannt ist. Die Charaktere sind nett gewählt, wohingegen die Geschichte der Gegenwart einfach nur flach und kitschig erscheint. Die Autorin versucht, eine Mischung aus Romantik und Abenteuer zu schaffen, was leider komplett unrealistisch erscheint. Dies versucht sie durch die mögliche Verfolgung von Julias Spuren durch viele Ortsangaben und einer auf der Innenseite des Buchdeckels gemalten Landkarte von Siena wieder gutzumachen.

Die Charaktere werden optisch leider überhaupt nicht beschrieben, sodass man sich diese nicht besonders gut vorstellen kann. Zudem entwickelt man keine Sympathien, weder mit der naiv erscheinenden Julia noch mit den Einwohnern Sienas, die allesamt oberflächlich erscheinen.

Mit einigen Wendungen versucht Fortier, die Spannung aufrechtzuerhalten, schafft aber allenfalls Verwirrung und Unglaubwürdigkeit.
Zum Schluss bleibt es eine nette, vorhersehbare Lektüre mit triefendem Kitsch, Möchtegern-Action und ohne viel Tiefgang. Einzig die Gestaltung vom Cover ist ein echter Hingucker.

Punkte





Habt ihr "Julia" auch gelesen? Was haltet ihr von dem Roman?



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